Sonntag, 9. Oktober 2011

Couchtisch aus Birne (Teil 2)

Nachdem die äußeren Rahmenteile fertig sind, arbeite ich mich weiter nach innen vor. In den Couchtisch werden zwei Schubkästen integriert. Dafür müssen Lauf-, Streich und Kippleisten angebracht werden.

Zur Befestigung der Laufleisten wird eine Querleiste angebracht. Diese bekommt einen Falz.


In das hintere Rahmenteil wird eine Nut eingefräst

Quer zu den Schlitzen des Rahmens werden die Schlitze zur Aufnahme der Querleiste angebracht.

Mittlerweile habe ich einige Zapfen von Hand gesägt und kann sagen: es funktioniert einwandfrei.
Nicht zuletzt durch gute Sägen.



Die Verbindungen passen perfekt

Für das weiter Innenleben werden die Laufleisten mit Hilfe der Stoßlade und des Flachwinkel-Hobels extrem präzise auf die richtige Länge gebracht. Die Leisten liegen nur für das Bild gleichzeitig auf der Stoßlade.

Mit Winkel, Anreissmesser und Streichmaß werden die Zapfen angerissen


Für den langen Schnitt verwende ich sehr gerne die große Zapfensäge

Das Absetzen der Zapfen geht mit einem Trick besonders gut (ich glaube dieser kommt von Chris Schwarz). Durch das Anreissen ist eine kleine Einkerbung im Holz vorhanden. Mit einem breiten Stechbeitel oder wie bei mir mit einem altem Hobeleisen wird dies Einkerbung deutlicher herausgearbeitet. Ein bis zwei Schläge sollten reichen.

Danach sticht man etwa 1-2mm hinter dem Einschlag (Richtung Zapfenende) schräg nach unten und verbreitert die Einkerbung.

Das erleichtert das Starten der Säge und minimiert das Risiko des Verlaufens.
Insgesamt verbessert sich das Ergebniss dadurch.

Die Zapfenstärke einhobeln gelingt sehr gut mit dem Grundhobel. Die Technik habe ich in einem Video von Lie Nielsen gesehen. Deneb Puchalski zeigt wie es geht. Bei meinem alten Record-Grundhobel ist neues Messer von Veritas drin. Damit arbeitet es sich sehr gut.

Der Simshobel eignet sich perfekt zum einhobeln des Zapfenrückens.


Mein Problem waren bisher immer die Zapfenlöcher. Von Hand stemmen macht mir keinen Spaß, wird bei mir auch zu ungenau. Vorbohren mit der Ständerbohrmaschine ist eine Alternative bringt aber auch einige Ungenauigkeiten mit sich. Die bisherigen Zapfenlöcher habe ich mangels Langlochbohrvorrichtung mit der Domino von Festool gemacht, die aber nur eine maximale Frästiefe von 28mm hat. Seit kurzem habe ich die Domino XL, diese schafft 70mm. Damit hat sich die Langlochbohrvorrichtung für mich erledigt.


Die Motoreinheit wird kurz abgekoppelt, der Fräser montiert und die Anschläge entsprechend eingeklipst und fertig ist meine Langlochbohrvorrichtung.


Sinnvoll ist immer eine Probefräsung.

Die Schubfachunterteilung wird eingegratet. Ich greife auf eine Vorrichtung zurück, die ich von Bernhard kenne. Sie funktioniert einwandfrei.

Die Einteilung wird eingehobelt...
...dann gefräst


Bei der mittleren Laufleiste wird der Zapfen geteilt um das Material um die Gratverbindung nicht zu sehr zu schwächen. Das feine Abstechen mache ich sehr gerne mit den japanischen Stecheisen aus weißem Papierstahl. Diese Klingen können besonders scharf geschliffen werden.



Die nächsten Schritte folgen.

2 Kommentare:

  1. Servus Timo,

    wirklich sehr schöne Bilder. Mit gefällt sehr gut die Kombination beim Einsatz von "konventionellen" Handwerkzeugen und elektrichen Werkzeugen - quasi das Beste aus zwei Welten. Freue mich schon die Fortsetzung zu lesen/sehen - sieht schon mal sehr vielversprechend aus!

    Schöne Grüße ausm Allgäu

    Pfiadi

    Martin

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  2. Gefällt mir sehr gut, Timo. Deine Präzision beeindruckt. Ich freu mich schon auf die Fortsetzzung und -natürlich- den fertgen Tisch. Mach weiter so, es bereitet Freude!

    Viele Grüsse
    Klaus

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