Mittwoch, 24. Juli 2013

Hobelbau bei Gerd Fritsche

Am letzten Wochenende haben sich Pedder, Klaus, Wolfgang und ich bei Gerd Fritsche am Bodensee zum Hobelbau getroffen. Es war ein rundum fantastisches Wochenende. Wir wurden sehr herzlich von der ganzen Familie Fritsche empfangen und das ganze Wochenende bestens versorgt. Vielen Dank Hanne und Gerd, es war unglaublich!
Los ging es am Freitagabend mit einem leckeren "Allgäuer Willkommensgruß", einer ersten Ortsbegehung der Werkstatt und einem kleinen Umtrunk.

Der Samstag begann mit einem reichhaltigen Frühstück auf der Terrasse.

 Klaus, Wolfgang und ich haben uns für einen A11 Bestoßhobel entschieden, Pedder für einen Krenov. Gerd zeigte uns jeden Schritt einzeln. Die Schwalben der Seitenteile müssen auf die Sohle übertragen werden.

Gerd machte bei allen Hobeln die erste Positionierung und feilte die erste Verbindung vor. 
Hier zeigt er gerade mir die korrekte Vorgehensweise.

Das Anreißen erfolgt auf geschwärzten Flächen mit der Anreißnadel
 Nach dem Anreißen wird die Verbindungsstelle aufgefeilt. Immer wieder muss kontrolliert werden.



Gerd hat glücklicherweise eine große und gut isolierte Werkstatt, aber bei hochsommerlichen Temperaturen war das ganze Wochenende eine schweißtreibende Angelegenheit.


 Die Schwalben werden hinterfeilt um auch in die andere Richtung entsprechend stabil zu sein.

An der Oberseite erhalten die Seitenteile eine Fase. Gerd seine Vorrichtung ist klasse.

 Die Seitenteile erhalten Bohrungen zur Aufnahme der Nieten und der Klappe. In unserem Fall haben wir auf jeder Seite noch eine Gewindebohrung zur Aufnahme eines Griffes angebracht.


 Gerd bereitet das Vernieten vor. Dafür hat er sich eine Vorrichtung gebaut.

Mit gezielten Schlägen wird das Material ineinander geschoben.

 Zwischendurch hat Hanne uns wunderbar versorgt.

 Während Klaus mit dem Vernieten seines Hobels beschäftigt war, hat Gerd eine weitere Vorrichtung für mich gebaut. Wolfgang und ich konnten in der Zwischenzeit Gerd seinen fantastischen Schleifplatz testen.



 Nach der Maßanfertigung konnte ich loslegen. Dieser Arbeitsschritt hat mir am meisten Spaß gemacht.


 Die seitlichen Überstände werden mit der Fräse abgenommen.


Die Überstände auf der Sohle werden geschlichtet.

 Nach einem sehr intensiven Tag wurd uns eine große Ehre zu teil. Gerd ging mit uns segeln.

 Er hat sich selbst ein Segelboot gebaut und wohnt nur wenige Fahrminuten vom Bodensee entfernt. Eine ideale Kombination.


Nach seiner Tätigkeit als "Hobelcoach" wurde er zum "Tourguide" auf dem Bodensee.

Das Bad im Bodensee war eine Wohltat nach all dem Schweiß.

Hier sind wir direkt auf Lindau zugesegelt.
 
 Auch der Samstagabend war wunderbar, nur leider haben wir vergessen davon Bilder zu machen. Am Sonntag ging es wieder nach einem gemeinsamen Frühstück weiter.

Nach dem Schlichten werden die Verbindungen angeschliffen um noch etwaige Fehlstellen zu finden und ausbessern zu können

 Die Innenseiten müssen gratfrei und geschliffen sein, nach dem Vernieten ist es nicht mehr so einfach.

 Die Nieten werden vorgebohrt.

Der fertige Hobel als Muster dient uns immer als Orientierungshilfe.


 Hier sieht man den Fräsvorgang für die Norris-Verstellung.

In die Bohrungen werden Messinghülsen eingetrieben, welche die Kräfte beim Vernieten besser aufnehmen können und so zu noch mehr Stabilität beitragen.


 Die Füllungen werden am Amboss vernietet. Hier ist eine ruhige Hand gefragt. Ein wenig daneben bedeutet viel Nacharbeit.


 Der Hobel wird auf der Bandschleifmaschine geschliffen.
 Das war das Resultat nach einem Wochenende.
 Mittlerweile konnte ich in meiner Werkstatt schon ein paar Feilenstriche anbringen.

Bis der Hobel fertig ist, werden noch einige Arbeitsschritte folgen müssen.

 Das Wochenende war leider viel zu kurz und auch zu schnell vorbei. Hanne und Gerd sind wunderbare Menschen und haben uns ein fantastisches Wochenende ermöglicht. Gerd hat eine wahnsinnige Ausdauer, blieb immer gelassen und hat die besten Feilen die es gibt. Wir können uns alle von ihm noch eine Scheibe abschneiden.



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