Sonntag, 1. Januar 2012

Couchtisch aus Birne (Teil 4)

Bei der Montage habe ich mit dem Hammer nicht immer sauber getroffen. Einige Spuren mussten beseitigt werden.
Sofern die Fasern des Holzes nicht durchtrennt, sondern nur gestaucht sind, können solche Dellen mit Wasserdampf beseitigt werden. Dazu verwendet man ein feuchtes Tuch, welches mit dem heißen Bügeleisen auf die Delle gedrückt wird.
Kleinere Beschädigungen sind jetzt weder sicht- noch spürbar. Bei den größeren Einschüssen hat sich der Schaden immerhin deutlich verringert.


Danach ging es an die Herstellung der Schubkästen.

Die halbverdeckten Zinken konnte ich mit meiner neuen Feinsäge schneiden. Sie stammt aus Meisterhänden und ist eine Mischung aus Kunst, Ergonomie und Qualität.
Die Schwalben habe ich gleichzeitig gesägt. So macht sägen Spaß.

Die Absetzschnitte habe ich mit der Pax gemacht.

Das Anreißen der Zinken.

Um das Stemmen zu beschleunigen bohre ich in die Zinken mit einem Forstnerbohrer.
Auf einem Bohrständer mit Tiefenanschlag geht das sehr gut.

Die Nuten für die Böden habe ich mit der Kreissäge hergestellt.

Nach dem Verleimen folgt das große Hobeln.


Die Böden werden an der Seite schräg gehobelt.

Die letzten Striche habe ich mit den Blockhobeln gemacht.

Die Böden passen perfekt.


Die Löcher werden größer gebohrt, somit kann der Boden arbeiten. Diesen Trick und viele andere für diese Art der Möbelherstellung habe ich von Bernhard. Sein Blog ist eine wahre Fundgrube von Arbeitsbeispielen, Techniken und immer wieder eine Inspiration.


Das Untergestell mit den Schubkästen nach dem einhobeln.

Als nächstes wird die Tischplatte bearbeitet. Die einzelnen Lamellen habe ich von Hand gefügt, nach dem Verleimen durfte eine Breitbandschleifmaschine ihren Dienst versehen.

Mit der Tauchsäge und der Führungsschiene wird die Platte abgelängt.

Um die Tischplatte am werfen zu hindern, werden Hirnholzleisten angebracht. Mit der Oberfräse werden die Zapfen herausgearbeitet. Den ersten Durchgang mache ich mit dem Paralellanschlag. Dadurch erhält man eine sehr saubere Zapfenbrüstung.

Danach fräse ich ohne Führung den Zapfen fertig. Das geht sehr schnell und sauber.

Mit dem Hobel werden die letzten Zehntel entfernt.

Der Zapfen wird nicht durchgängig diese Länge behalten. Damit die Hirnholzleiste die Kräfte des arbeitenden Holzes aufnehmen kann, wird der Zapfen unterbrochen.

Bei diesen Dimensionen ist eine gute Zapfensäge die erste Wahl.

Die Abschnitte dazwischen habe ich mit der Laubsäge gesägt.

Die Hirnholzleiste beim Zuschnitt.

Die Nut habe ich mit der großen Domino-Fräse gemacht.


Ein kurzer Test ob alles passt. Leider habe ich den Fehler gemacht, eine Leiste komplett aufzustecken. Die Passung war so gut, das ich die Ecken beim demontieren beschädigt habe. Mit ein wenig Nacharbeit konnte ich die Druckstellen fast beseitigen. Die Leiste wird definitv gut halten.

Die Dübellöcher in die Hirnholzleiste habe ich mit dem Bohrständer gebohrt. Die Löcher in die Zapfen sind um ca. ein bis zwei Millimeter nach innen versetzt gebohrt. Verleimt werden nur die zwei inneren Zapfen, somit kann die Tischplatte in der Hirnholzleiste arbeiten. Die beiden äußeren Löcher habe ich paralell zur Hirnholzleiste mit der Rundfeile geweitet. Dadurch bleibt die Leiste direkt an der Tischplatte während die Tischplatte arbeiten kann.


Dieses Format habe ich auf den Böcken gehobelt. Eine freistehende Hobelbank wäre dafür besser

 
Nach einigen Monaten Bauzeit sind Tischplatte und Untergestell zum erstenmal beieinander. Jetzt fehlen noch die Griffe für die Schubkästen und die Halteklötzchen für die Tischplatte. Lang wird es nicht mehr dauern.