Sonntag, 30. August 2015

Kombinationsprojekt

An einem Tag zwei Werkstücke - das schaffe ich nicht oft. Für die Lederbearbeitung habe ich dringend eine Kluppe benötigt und mein Computerbildschirm war mir etwas zu niedrig, daher habe ich ein kleines Podest gebaut. Für beide Werkstücke habe ich mich bei den Holzresten bedient. Die Kluppe ist aus Esche und steht auf einem Fuß aus Buche. Das Podest ist aus Birne.



Den nötigen Zwischenraum der Kluppe habe ich mit einem Kehl- und einem Nutfräser herausgearbeitet. Diese Art von Kluppe lässt sich so auch bei einem recht bekannten Händler kaufen und ist mir bei der Bildersuche im Internet aufgefallen.



Für die Kluppe habe ich ein altes aber sehr stabiles Scharnier gefunden. Damit nichts verrutscht sind Zwingen beim Verschrauben eine sinnvolle Sache. Mit einem Zentrierbohrer gelingen diese Löcher immer sehr gut.



Die Spannkräfte werden über eine Gewindestange erzeugt. Damit die Backen genau in einer Flucht spannen, habe ich sie in einem Durchgang gebohrt. Die Bohrung am kürzeren Schenkel habe ich noch mit der Rundfeile oben und unten geweitet. Dadurch entsteht die Bewegungsfreiheit für die Maulöffnung.



Für die Holzverbindungen habe ich Domino-Dübel verwendet. In den Gehrungen sind 8x40 Dübel verbaut. Bei der Kluppe wurden es 10x50 Dübel.



Damit die Gehrungen sauber schließen habe ich sehr viele Zwingen eingesetzt. Sehr praktisch sind hierbei Korpuszwingen, keine Druckstellen und der Druck verteilt sich sehr schön.



Die Oberfläche habe ich mit Leinölfirnis behandelt. Leinölfirnis feuert sehr schön an und trocknet sehr zügig ab. Dadurch konnte ich die Werkstücke schnell einsetzen. Der Geruch verfliegt nach ein paar Tagen.



Und hier die fertigen Werkstücke:








Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, die Kluppe spannt super und seit mein Monitor höher steht, habe ich weniger Nackenprobleme. Der zusätzliche Stauraum unter dem Podest ist auch sehr praktisch.